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9. Juni 2022

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Das Tagebuch von Anne Frank ist weltbekannt. Weniger bekannt sind die Verbindungen Anne Franks und ihrer Familie zur Schweiz und wie Otto Frank von Basel aus das Vermächtnis seiner Tochter auf der ganzen Welt bekannt machte. Die neue Ausstellung des Landesmuseum Schweiz beleuchtet das Wirken der Familie Frank-Elias in der Schweiz.
 

Die Geschichte der Familie Frank steht stellvertretend für das Schicksal von unzähligen jüdischen Familien während des Zweiten Weltkriegs: Auswanderung, Flucht, Deportation, Ermordung. Die Erinnerung an den Holocaust ist ab Mitte der 1990er-Jahre zunehmend wichtiger geworden. Die Ausstellung verknüpft die Flucht der Familie von Anne Frank nach Amsterdam mit jener ihrer Verwandten im Basler Exil. Die parallel entwickelten Geschichten der beiden Familienzweige zur Zeit des Zweiten Weltkriegs schärft den Blick für die spezifischen Bedrohungen von Jüdinnen und Juden in zwei europäischen Kleinstaaten.
 

Zentral präsentiert die Ausstellung das faksimilierte Tagebuch von Anne Frank und baut auf ihren Erzählungen auf. Sie vermittelt Entstehungsbedingungen der Texte und schaut auf deren Wirkungsgeschichte. Anhand von Objekten, Fotos und Dokumenten gibt die Ausstellung Einblicke in das Leben der Familie. Dank einer Kooperation mit dem Anne Frank Fonds Basel und dem Familie Frank Zentrum Frankfurt, das die Familienarchive vereint, entfaltet die Ausstellung ein authentisches Narrativ und eröffnet darüber einen alltagsgeschichtlichen Blick, auch auf die Flüchtlingspolitik und die Flüchtlingshilfe in der Schweiz während dem Zweiten Weltkrieg.
 

Bei der Eröffnung der Ausstellung stellte Raphael Gross, Präsident des Deutschen Historischen Museums und Herausgeber der Kritischen Ausgabe der Tagebücher von Anne Frank, Otto Franks Wirken bei der Vermittlung des Holocaust ins Zentrum. Bundesrat Alain Berset brachte in seiner Rede zum Ausdruck, dass Zeitzeugen weniger werden und die Verantwortung für das Vermitteln des Holocaust in der Verantwortung der nachfolgenden Generationen stünde. 
 

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen pädagogischen Programm begleitet.

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