Am 6. Februar ist in Basel nach langer Krankheit Dr. Vincent C. Frank verstorben.
Vincent Frank kam 1930 als Sohn des Mainzer Schriftstellers und Theatermannes Rudolf Frank und dessen Frau Anna (- Klein) in Berlin zur Welt.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Familie getrennt und war gezwungen, Deutschland zu verlassen. Auf Umwegen kam Vincent Frank nach Basel, wo er nach dem Studium das er mit dem Dr. rer. pol. abgeschlossen hatte. eine berufliche Laufbahn als Nationalökonom aufnahm.
In der Nachfolge von Otto Frank präsidierte der mit der Familie nicht verwandte Vincent Frank von 1980 bis 1996 den 1963 von Otto Frank in Basel ins Leben gerufene Anne Frank Fonds. Mit grossem Engagement machte er sich in der Folge nicht allein um die weltweite Publikation des Tagebuchs von Anne Frank verdient, sondern verantwortete insbesondere die definitive und verbindliche Edition der diversen Fassungen der Tagebücher.
Daneben galt sein ausserberufliches Interesse neben seiner Familie - Frank war mit Martina (-Steiner) verheiratet - ganz besonders auch dem Werk und Nachlass seines Vaters Rudolf Frank, dessen Buch mit dem etwas martialischen Titel „Der Schädel des Negerhäuptling Makaua“ aus dem Jahr 1931 er unter dem Titel „Der Junge der seinen Geburtstag vergass“ 1982 zu einer unerwartet erfolgreichen Neuauflage verhalf und 1998 auch die Publikation von dessen bis dahin unveröffentlichtem Roman aus dem Jahr 1938 „Fair play oder es kommt nicht zum Krieg“ über Franks Emigration nach Wien besorgte.