Mirjam Pressler: Ohne Titel, Frankfurt am Main, 1958 © Leihgabe Familie Pressler
Die Ausstellung „Mirjam Pressler. Schreiben ist Glück“ präsentiert die gebürtige Darmstädterin (1940 – 2019) in all ihren Facetten: Als Kinder- und Jugendbuchautorin, Übersetzerin sowie erstmalig auch als Künstlerin. Zudem stellt sie die besondere Persönlichkeit Mirjam Presslers heraus: Trotz schmerzhafter Erfahrungen, eines brüchigen Lebens und schwerer Krankheit hat sie sich zeitlebens eine grundpositive Haltung bewahrt. Diese bejahende Lebenseinstellung und ihre grosse Fantasie spiegeln sich auch in ihren Büchern wider. Pressler vermochte zu träumen – aber auch, ihre Träume Realität werden zu lassen.
Ausgangspunkt für die Ausstellung ist der seit 2021 im Jüdischen Museum aufbewahrte Teilnachlass von Mirjam Pressler. Dazu zählen Manuskripte, Belegexemplare, Korrespondenzen sowie Material rund um Anne Frank. Letzteres hatte Mirjam Pressler in Absprache mit dem Anne Frank Fonds Basel explizit für eine Über gabe an das Archiv des Familie Frank Zentrums im Jüdischen Museum Frankfurt vorgesehen. Der Ausstellungsbereich des Familie Frank Zentrums befindet sich im ersten Stock der Dauerausstellung WIR SIND JETZT des Jüdischen Museums.
Zur Familie Frank hatte Mirjam Pressler eine besonders enge Beziehung. Im Jahr 1987 hatte der Anne Frank Fonds Pressler mit der Neuübersetzung des «Tagebuch der Anne Frank» aus dem Niederländischen beauftragt. Pressler betrachtete Anne Frank als Schriftstellerin und lobte ihren klugen, selbstkritischen und ironischen Schreibstil. Beeindruckt von der jungen Autorin schrieb Pressler ein Buch über deren kurzes Leben. Sie lernte Anne Franks Cousin Buddy Elias (1925 - 2015) und dessen Frau Gerti (geboren 1933) kennen; es entwickelte sich eine innige Beziehung zu ihnen. Gemeinsam mit Gerti Elias schrieb Pressler «Grüße und Küsse an alle – Die Geschichte der Familie von Anne Frank» (2009).
Die Beschäftigung mit dem Tagebuch liess bei Pressler auch einen Knoten platzen, wie sie notierte: «Als Autorin habe ich jüdische Themen erst gemieden. Bis Anne Frank kam. Die Beschäftigung mit ihr und ihrer Familie hat mich verändert.»
Mirjam Pressler. Schreiben ist Glück, zu sehen bis 1. September 2024 im Jüdischen Museum Frankfurt.